Die Restaurierung des Grabsteins des Waldenbucher Waldvogts, der auf dem Schloss residierend für den württembergischen König über den Schönbuch wachte, wurde bereits Ende 2019 abgeschlossen. Die Steinfläche wurde insgesamt gereinigt, der Moosbewuchs wurde entfernt, die Schrift ist wieder deutlich lesbar und ein bereits abgefallenes Stück des Hirschreliefs konnte wieder angefügt werden, so dass der Stein wieder der Witterung trotzen kann. Zum Schutz vor hochziehender Feuchtigkeit wurde er ausserdem auf einen Sockel gestellt. Eine Infotafel gibt über die Geschichte des Steins Auskunft.
Die Verlegung der Waldvogtei nach Waldenbuch im 16. Jahrhundert bedeutete für Waldenbuch eine große Aufwertung. Der Herzog empfing hier zur Jagd viele Adlige, die im Schloss logierten. Der Herzog und seine Gäste erwarteten auch im Waldenbucher Schloss und seiner weiteren Umgebung die gewohnten Standards ihres leiblichen Wohls, ihrer Unterhaltung und ihrer Sicherheit. Das bedeutete für die Bevölkerung Arbeitsplätze sowie eine verbesserte und friedvollere Lebensqualität.
Die Jagdfeste zu organisieren war unter anderem die Aufgabe des Waldvogts. Er mußte darauf achten, dass alle Rechte und Pflichten, aber auch die Verbote im Jagdrevier eingehalten wurden. Die Wilderei war definitiv verboten. Nach damaligem Recht gehörte der Wald mit allem, was darin wuchs und lebte, dem Herzog. Wilderei wurde als Auflehnung gegen den Herzog ausgelegt und entsprechend geahndet, wobei man in früheren Jahrhunderten nicht zimperlich mit Bestrafung - vor allem des kleinen Mannes - war.
Einer dieser Waldvögte war Endriss Breitner, welcher 1551 in Waldenbuch beigesetzt wurde. Sein Grabstein - ein wichtiger Zeitzeuge und ein wahres Schmuckstück - drohte auf dem Alten Friedhof von der Witterung zerstört zu werden und musste dringend restauriert werden.
Die BürgerStiftung teilt die Kosten der Restauration mit der Stadt Waldenbuch. Besonderer Dank gebührt Herrn Burkhard Wolf, er hat großzügigerweise den Anteil der BürgerStiftung fast vollständig übernommen.
Besuchen Sie doch mal den Alten Friedhof, genießen die besinnliche Ruhe und begutachten das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit!
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